Die wohl letzte musikalische
Neuentdeckung für dieses Jahr wird wohl „Lifesigns“ sein. Schon seit Monaten
schlägt mir Amazon dieses Album vor (dieses typische: der mag wohl Prog – wie
wär’s denn damit?). Zugegeben, durch dieses idyllische Plattencover hab ich das
Album nie so wirklich vergessen. Also hab ich es mir dann letztendlich doch
bestellt. Wie ich schon sagte, weckte das Plattencover meine Neugier. Diese
idyllische, vertraute englische Landschaft und diese alte Dorfkirche wirken
irgendwie heimisch.
Also erstmal bei Amazon die
Kritiken lesen, und dann noch die Babyblauen-Seiten zu Rate ziehen. Das Album
wird ja teilweise sehr gelobt. Viele schrieben auch, dass es sich teils an die
Genesis der mittigen/späten 70er Jahre orientieren soll. Also das es mehr ein
Neo-Prog Album ist. Und Einige meinten sogar, dass manche Keyboard-Elemente an
Tony Banks erinnern. Als Gastmusiker ist unter anderem auch der gute Steve
Hackett vertreten. Auf der CD befinden sich ausschließlich Longtracks: 5 Songs
mit einer Gesamtlänge von ca. 53 Minuten.
Das erste Stück „Lighthouse“, beginnt
mit einem atmosphärischen Keyboardintro, und hat am gegen Ende ein sogar einige
schöne Gitarrenelemente. Auf jeden Fall ist dieser Song schön bombastisch. Der
zweite Song „Telephone“ ist ziemlich poplastig, und fällt etwas aus dem Rahmen.
Nicht gerade das beste Stück der CD, aber mir gefällt die entspannte Atmosphäre.
Ein leichtgängiger Song, im Prinzip ein in die Länge gezogener Pop/Rock-Song.
„Fridge Full Of Stars“ ist dagegen viel besser und bietet unter anderem ein
ruhiges Gitarrensolo von Steve, ein schönes Flötensolo und unter anderem auch
mehrstimmigen Gesang. Da erinnert man sich doch an alte Zeiten. Ich bin mir
manchmal nicht sicher, ob das jetzt Nick Beggs sein soll, oder vielleicht doch
eine weibliche Stimme? Für mich dennoch einer der Höhepunkte. „At the End of
the World“ ist ein schöner harmonischer Neo-Prog Song. Er hat ruhige Momente,
ein schönes Pianospiel, gefolgt von wilden Synthesizer-Sounds. Der letzte Song,
„Carousel“, ist der wahre Höhepunkt des Albums. Und hier hört man auch am
deutlichsten, dass sich diese Band and die Genesis der Neoprog-Ära orientieren.
Ich höre aber ab und zu auch einige Elemente heraus, die ich von ELP kenne.
Definitiv das beste Stück der CD und auch ein gelungener Abschluss.
Alles in allem mag ich das Album
inzwischen sehr. Es braucht eine Weile, bis das Album bei einem ankommt. Ich
musste das Album ein paar Mal durchhören. Aber dann merkt man, dass man es mit
einem schönen, melodiösen, perfekt gespielten und gut produzierten Neo-Prog
Album zu tun hat. Die Songs sind alle nicht wirklich sperrig, es ist eher sowas
wie ein Hobbyprojekt. Man merkt, dass sie es aus Spaß an der Freude machen.
Aber das ist nicht negativ gemeint. Bin mal gespannt, wann das nächste Werk zu
erwarten ist.