Samstag, 21. Dezember 2013

Lifesigns



Die wohl letzte musikalische Neuentdeckung für dieses Jahr wird wohl „Lifesigns“ sein. Schon seit Monaten schlägt mir Amazon dieses Album vor (dieses typische: der mag wohl Prog – wie wär’s denn damit?). Zugegeben, durch dieses idyllische Plattencover hab ich das Album nie so wirklich vergessen. Also hab ich es mir dann letztendlich doch bestellt. Wie ich schon sagte, weckte das Plattencover meine Neugier. Diese idyllische, vertraute englische Landschaft und diese alte Dorfkirche wirken irgendwie heimisch.

Also erstmal bei Amazon die Kritiken lesen, und dann noch die Babyblauen-Seiten zu Rate ziehen. Das Album wird ja teilweise sehr gelobt. Viele schrieben auch, dass es sich teils an die Genesis der mittigen/späten 70er Jahre orientieren soll. Also das es mehr ein Neo-Prog Album ist. Und Einige meinten sogar, dass manche Keyboard-Elemente an Tony Banks erinnern. Als Gastmusiker ist unter anderem auch der gute Steve Hackett vertreten. Auf der CD befinden sich ausschließlich Longtracks: 5 Songs mit einer Gesamtlänge von ca. 53 Minuten.



Das erste Stück „Lighthouse“, beginnt mit einem atmosphärischen Keyboardintro, und hat am gegen Ende ein sogar einige schöne Gitarrenelemente. Auf jeden Fall ist dieser Song schön bombastisch. Der zweite Song „Telephone“ ist ziemlich poplastig, und fällt etwas aus dem Rahmen. Nicht gerade das beste Stück der CD, aber mir gefällt die entspannte Atmosphäre. Ein leichtgängiger Song, im Prinzip ein in die Länge gezogener Pop/Rock-Song. „Fridge Full Of Stars“ ist dagegen viel besser und bietet unter anderem ein ruhiges Gitarrensolo von Steve, ein schönes Flötensolo und unter anderem auch mehrstimmigen Gesang. Da erinnert man sich doch an alte Zeiten. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob das jetzt Nick Beggs sein soll, oder vielleicht doch eine weibliche Stimme? Für mich dennoch einer der Höhepunkte. „At the End of the World“ ist ein schöner harmonischer Neo-Prog Song. Er hat ruhige Momente, ein schönes Pianospiel, gefolgt von wilden Synthesizer-Sounds. Der letzte Song, „Carousel“, ist der wahre Höhepunkt des Albums. Und hier hört man auch am deutlichsten, dass sich diese Band and die Genesis der Neoprog-Ära orientieren. Ich höre aber ab und zu auch einige Elemente heraus, die ich von ELP kenne. Definitiv das beste Stück der CD und auch ein gelungener Abschluss.

Alles in allem mag ich das Album inzwischen sehr. Es braucht eine Weile, bis das Album bei einem ankommt. Ich musste das Album ein paar Mal durchhören. Aber dann merkt man, dass man es mit einem schönen, melodiösen, perfekt gespielten und gut produzierten Neo-Prog Album zu tun hat. Die Songs sind alle nicht wirklich sperrig, es ist eher sowas wie ein Hobbyprojekt. Man merkt, dass sie es aus Spaß an der Freude machen. Aber das ist nicht negativ gemeint. Bin mal gespannt, wann das nächste Werk zu erwarten ist.