Coldplay - Mylo Xyloto
Das heute von mir hier
vorgestellte Album heißt „Mylo Xyloto“ und ist von COLDPLAY –
eine Band die ich mal sehr schätzte. Bis vor ca. 4-5 Jahren hörte ich noch
intensiv ihre Alben. Ich kann mich noch ganz genau an das Erscheinen der Single
„Paradise“ im Oktober 2011 erinnern, weil es damals ein sehr warmer Oktober war
und ich hier oben an der Küste am Strand lag und von diesem Lied sehr
beeindruckt war. Coldplay hörte man als Junge damals eigentlich nur um die
Mädels zu beeindrucken: „Ooch Du magst auch Coldplay, ich liiebe diese Band …“.
Man muss dem aber auch fairerweise ergänzen, dass ich Coldplay als Rockband in
Erinnerung hatte, die zwar keinen harten Rock, aber dafür einen für mich damals
interessanten Rock gespielt haben. Wie dem auch sei, mein Musikgeschmack hat
sich in den letzten Jahren sehr geändert, Coldplay landeten daher leider ins
Musikregal und wurden nur noch sehr selten angespielt. Lediglich bei unseren
traditionellen Singstar-Abenden (machen wir schon seit fast 10 Jahren) lebt
diese Band auf, weil ich dann immer vieles von den singe. Zurück zu „Mylo
Xyloto“. Da der Vorgänger „Viva la vida or Death and all his Friends“
von mir sehr gefeiert wurde („Violet Hill“ ist bis heute mein Lieblingssong von
Coldplay), war ich umso mehr auf das
neue Album gespannt. Schon alleine das Cover mit diesen lebensfrohen, bunten
Farben erweckte mein Interesse. Neben „Paradise“ war auch schon lange vor dem
Erscheinen des Albums die Hitsingle „Every Teardrop Is a Waterfall“ bekannt –
ein nettes Poplied.
„Mylo Xyloto“ ist übrigens ein
Konzeptalbum. Es geht um die zwei Protagonisten „Mylo“ und „Xyloto“, welche
sich ineinander verlieben. Klingt vielleicht zuerst etwas kitschig, das Album
an such ist viel luftiger als man es sich vorstellen mag. Mitgewirkt daran hat
auch ein gewisser Brian Eno, dessen Beitrag als „enoxification“
und „additional composition“ aufgelistet wird.
Das eigentliche Album beginnt mit
einem luftigen und interessanten Instrumental, welches auch gleich „Mylo
Xyloto“ heißt und nahtlos in den nächsten Song „Hurts Like Heaven“
übergeht. Der Song macht einfach Spaß, ist tanzbar und hat Ohrwurmpotenzial.
Beide Songs zeichnen sich durch einen etwas asiatischen Sound aus, welcher auch
noch öfters auf diesem Album anklingen wird. Danach folgt auch schon der erste
Höhepunkt. „Paradise“ war dann damals die Hitsingle schlechthin und
lange Zeit mein wirklicher Ohrwurm (was am recht einfachen Refrain liegt).
Dieser breite Klangteppich, dieser Sound, die Chöre und diese ganze positive
Aura haben mich damals schwer beeindruckt (am Sound hat Eno mitgewirkt). Noch
heute bekomme ich von diesem atmosphärischen Intro eine Gänsehaut. Am besten hört man sich das Lied sehr laut auf
einer guten Soundanlage an, dann macht er umso mehr Spaß. Auch das dazugehörige
Musikvideo mit dem Elephanten der aus London flieht war gut. Obwohl dieser Song
im Prinzip durch die Technik künstlich aufgebläht wurde, war er einer meiner
persönlichen Coldplay-Highlights. „Charlie Brown“ beginnt ähnlich
interessant um dann in einen schönen Rocksong überzugehen. „Us Against the
World“ ist dann die erste Coldplay-Schnulze des Albums und gefällt mir
nicht so sehr, obwohl es ganz angenehm ausklingt. Das Album zeichnet sich auch
durch viele kleine Instrumentale aus, die als Einleitung dienen. Kennen wir ja
eh schon „The Lamb lies down on Broadway“ oder Pink Floyds „The Wall“. Durch diese
kleinen Vorboten wirkt das Album einfach viel luftiger. „M.M.I.X.“ ist
so ein Beispiel dafür, welches gekonnt als Einleitung für „Every Teardrop Is
a Waterfall“ dient. Durch den wieder recht einfachen Refrain und der ganzen
positiven Atmosphäre kann sich der Songs als schönen Popsong mit
Ohrwurmqualitäten behaupten. Danach wird es angenehm dreckig mit „Major
Minus“, eins meiner weiteren Highlights. Coldplay schwülsten ja gerne mal
ein wenig rum, aber dieser Song ist ähnlich wie vielleicht „Violet Hill“ etwas
rockiger. Gerne hätte ich davon mehr auf diesem Album gehabt. „Princess of
China“ war ein weiterer Hit, bei dem Rihanna als Sängerin mitwirkte. Der
Son zeichnet sich durch einen recht einfachen, singbaren Text und den
elektronischen, stampfenden Sound aus. „Up in Flames“ ist dann typisch
Coldplay: Keineswegs schmalzig, aber angenehm weich und wohltuend. Der letzte
Verbund aus „A Hopeful Transmission“ und „Don't Let It Break Your
Heart“ sorgt dann zum Schluss ähnlich wie die ersten zwei Songs für gute
Laune. Das ganze Konzept des Albums basiert ja auf eine „Happy-End-Story“.
Nach knapp 40 Minuten ist das
Album schon zu ende. Man fühlte sich fast durchgängig gut unterhalten. Das
Album hat in meinen Augen fast kaum Aussetzer. Viele Songs sind atmosphärisch,
sorgen für gute Laune und bereiten mir Freude. Gerne hätte ich damals auch ihre
Tour zum Album miterlebt, ein Konzert in Leipzig konnte dann aber aufgrund
schlechter Zuganbindungen und Bauarbeiten der Bahn nicht besucht werden. Schade
eigentlich
Fazit: Im Prinzip führte dieses
Album zu Unrecht ein Schattendasein. Viele Songs gefallen mir immer noch sehr,
führen zu Ohrwürmen und guter Laune. Neben den ganzen Hitsingles wie „Paradise“,
„Princess of China“ oder „Every Teardrop Is a Waterfall“ gibt es
aber auch typische Coldplay-Songs wie „Up in Flames“, „Major Minus“, die an
alte zeiten erinnern lassen. Ich werde daher mal zusehen, dass das Album auf
meinem Auto-USB-Stick landet, sodass es wieder häufiger gehört wird. Vielleicht
motiviert es mich dann ja, auch die anderen Coldplay-Alben wieder zu hören.
Ein lustiger Fakt noch zum
Schluss: Will Champion – der Schlagzeuger von Coldplay hatte einst Unterricht
bei Gary O’Toole.