Dienstag, 7. April 2015

Pink Floyd - A Saucerful of Secrets

Ich hab die freien Tage rund um das Osterfest genutzt, um endlich mal wieder intensiv die Musik von Pink Floyd zu hören. Weil ich mich ständig dabei erwische die „The Division Bell“ zu hören, hab ich mir dieses Mal die „A Saucerful of Secrets“ und „Ummagumma“ vorgenommen. Beim letzteren war es aber auch nur das Livealbum, denn bei der Studioseite bin ich nie über „Sysyphus“ hinausgekommen. Vielleicht sollte ich bevor ich mir den Rest antu wieder etwas „Musik“ von Karlheinz Stockhausen hören. Jedenfalls war das Hören der Saucerful of Secrets allemal eine interessante Erfahrung....



„Let There Be More Light“, das erste Lid des Albums, beginnt mit einer spannenden Bass-Linie, welche dann in einem eingängigen Gesangsteil aufgeht. Keine Ahnung warum, aber irgendwie mag ich dieses kleine Liedchen. Vielleicht, weil es recht eingängig ist und man gerne dazu mitsingen möchte. Das von Rick Wright geschriebene „Remember A Day“ ist ein kurzweiliges, melancholisches Lied, welches nicht groß stört, aber auch nicht besonders auffällt. „Summer `68“ von „Atom Heart Mother“ gefällt mir weit mehr. Also auf zum nächsten Song: „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ würde ich als typische Drogen-Dudel-Musik der späten 60er Jahre bezeichnen wollen. Eine monotoner Bass, eingängige aber einfache Keyboard-Melodie und dazu noch dieser merkwürdige Gesang von Roger Waters machen es zu einem tollen Vertreter des Psychedilic-Rocks. Es klingt leicht fernöstlich, Nick Mason unterstreicht dies durch die Pauken und Rick Wright spielt auf dazu noch auf dem Vibraphon. Auf dem Album ist das Lied etwas zu langweilig. Viel spannender sind die ausgedehnten Liveversionen, von denen ich immer wieder gerne die der „Ummagumma“ bevorzuge (Man könnte aber auch ketzerisch behaupten, dass die Songs live bis zum „Geht-nicht-mehr“ ausgedudelt wurden…). Das darauffolgende „Corporal Clegg“ empfinde ich als recht nervig, was zum einem am Gebrauch des Kazoos liegen mag, zum anderem aber aufgrund des schwachen Gesangs von Mason. Interessant ist allerdings der Songtext, indem Roger Waters lange vor „The Final Cut“ das Thema des Krieges thematisiert, wenn hier auch noch satirisch. Dennoch ist „Corporal Clegg“ einer der schwächsten Songs des Albums, wie ich finde. Dafür wird man anschließend gleich wieder getröstet, denn es folgt wohl das erste Highlight im Schaffen von Pink Floyd: „A Saucerful Of Secrets“ ist der erste lange Song welcher schon die Richtung des Space/Prog/Art-Rocks vorgibt. Das aus vier Teilen bestehende Instrumental ist äußerst interessant. Im ersten Teil „Something Else“ gibt es lauter lustige Klangkollagen zu hören, die mich sehr an den dritten Teil von Ricks „Sysyphus“ erinnern. „Ummagumma“ wurde doch erst nach „Saucerdul Of Secrets“ aufgenommen, oder? Vielleicht hat sich Wright beim Schreiben von „Sysyphus“ an den das vorige Album erinnert. Das daruffolgende „Syncopated Pandemonium“ ist nicht minder verstörter aber vor allem auf der „Live at Pompeij“ ganz witzig anzuschauen. Hier merkt man deutlich, wie sehr sich Pink Floyd zum Ende der 60er Jahre/Anfang der 70er Jahre den Stilmitteln der avantgardischen Musik bedienen. Der letzte Teil namens „Celestial Voices“ ist im Gegensatz zu den anderen Teilen weitaus friedlicher, dafür aber sehr ergreifend. Man fühlt sich wie in einer Kirche und spätestens beim Einsatz des Mellotrons samt von Gilmour und Wright gesungenem Chor läuft es einem kalt den Rücken runter. Auch hier sollen nochmal die tollen Liveversionen der „Ummagumma“ und „Live at Pomeij“ erwähnt werden. Als nächstes folgt ein weiteres Lied aus der Feder Wrights, allerdings ist „See-Saw“ um einiges süßlicher als „Remember A Day“. War letzteres noch recht angenehm, so hat man hier doch zu viel mit Zucker zugekleistert. Die darauffolgende Barett-Komposition „Jugband Blues“ will danach irgendwie nicht so recht auf das Album passen. Der Song ist keineswegs schlecht, sondern recht originell, aber es entspricht in meinen Augen nicht mehr dem Rest des Albums.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass „A Saucerful Of Secrets“ ein wenig durchwachsen ist. Einige Songs wie der Titelsong, „Let There Be More Light“ oder Set The Controls For The Heart Of The Sun“ sind ganz gut gelungen. Andere eher weniger wie „Corporal Clegg“ oder „See-Saw“. Da es zum Glück noch weit bessere Alben von Pink Floyd gibt, vergebe ich für dieses Album mal 9 Punkte. Als nächstes werde ich dann irgendwann über „Ummagumma“ berichten, aber dafür muss ich erst einmal die Studio-Seite überstehen. Oder ist diese doch nicht so schlimm, wie alle immer meinen?