Das neue No-Man-Album ist da und kam heute bei mir mit der
Post an. Natürlich stilecht mit Discokugel-Cover auf Vinyl. „No-Man“ ist ein britisches Art-Pop-Duo,
bestehend aus Tim Bowness (Gesang) und Steven Wilson (Instrumente). Ich hatte vorher
keine Ahnung, was mich erwartete. „No-Man“
waren mir bis heute musikalisch total unbekannt. Klar, Tim Bowness und Steven
Wilson kenne ich und höre ich beide sehr, sehr gerne, aber vom gemeinsamen
Projekt befand sich eben noch nichts in meiner Plattensammlung. Bis heute eben.
Die ersten Hördurchgänge des neuen Albums sind nun auch abgeschlossen und ich
muss sagen, dass mir „Love You to Bits“ auf
Anhieb gefällt. Ich denke, von dem Duo wird noch einiges bei mir eintrudeln.
(Quelle: https://louderthanwar.com/wp-content/uploads/2019/11/no-man-love-you-to-bits-1.jpg)
Wie klingt es denn nun? Kurz gesagt: saustark! „Love You to
Bits“ wird mit ziemlicher Sicherheit jetzt des Häufigeren von mir abgespielt
werden. Dieser Synthie-Pop/Art-Pop (oder in welche Schublade man das Album auch
immer packen möchte) gefällt mir sehr. Es erinnert mich manchmal an Musik von Jean-Michel
Jarre, an anderer Stelle an die von Mike Oldfield (Platinum I-IV). An die
späten Pink Floyd erinnern manche Soundscapes natürlich auch. Es gibt mit
Sicherheit noch mehrere Referenzen, die mir jetzt aber nicht einfallen. Und
dass es dann immer wieder mal nach Wilson - und Bowness - Solo klingt, versteht
sich natürlich von selbst (ist klar…). Dass Wilson nämlich gute, intelligente
Popmusik machen kann, hat er ja auf „To the Bone“ schon bewiesen. Tim Bowness
macht ebenfalls hochinteressante Musik. Aber „Flowers at the Scene“ klingt
wiederum anders. „Love You to Bits“ ist anscheinend noch mal eine ganz andere
Nummer. Ich wiederhole es noch einmal: „No-Man“
waren mir bis heute musikalisch total unbekannt.
Zurück zum Album. Als Gastmusiker wirken übrigens noch Adam Holzman, David Kollar, Ash Soan,
Pete Morgan und das Dave Desmond Brass Quintet mit (siehe Credits). Produziert
wurde „Love You to Bits“ von Bowness und Wilson, das Mastering übernahm Matt
Colton. Und los geht’s mit dem Album:
(Quelle: YouTube/No-Man)
Seite 1 „Love You
to Bits“ ist sehr catchy – macht großen Spaß beim Zuhören. Irgendwann singt man
dann von selbst „I love You…“ mit. Tim Bowness hat wie immer eine fantastische
Stimme (Charisma!), die auch zu diesen fröhlicheren, eingängigen Tracks passt
(Sonst verbreitet er mit seiner Musik bei mir i.d.R. Herbststimmung). Bei (Bit
4) wird’s dann noch einmal großartig und progressive Klänge kommen zum
Vorschein (erinnert an „Remainder The Black Dog“ von der „Grace For Drowning“).
Zum Ende der ersten Seite gibt’s dann Mellotron-Flöte und Trompete zu hören.
Die zweite Seite
„Love You To Pieces“ fängt gemäßigter an, um dann aber auch an Fahrt
aufzunehmen. Hier ist es auch von der instrumentalen Seite noch etwas
spannender, als auf Seite 1. Toll ist z.B. das E-Piano – Solo (Bit 2). Hier hat
mit Sicherheit Adam Holzman mitgewirkt Zum
Ende der Seite klingt das Album dann ruhig, ganz entspannt aus. Das Zuhören hat
insgesamt großen Spaß gemacht!
Ich glaub, bei NO-MAN gibt’s für mich noch viel zu
entdecken. „Love You to Bits“ ist
ein eingängiges, intelligentes, kurzweiliges (36 Minuten ist nicht allzu lang)
und dennoch abwechslungsreiches Album. Je öfter man das Album hört, desto mehr
Facetten entdeckt man. Und das ist wirklich toll. 12 von 15 Punkten sind’s bei
mir derzeit. Mindestens.