Freitag, 22. November 2019

No-Man: Love You to Bits


Das neue No-Man-Album ist da und kam heute bei mir mit der Post an. Natürlich stilecht mit Discokugel-Cover auf Vinyl. „No-Man“ ist ein britisches Art-Pop-Duo, bestehend aus Tim Bowness (Gesang) und Steven Wilson (Instrumente). Ich hatte vorher keine Ahnung, was mich erwartete. „No-Man“ waren mir bis heute musikalisch total unbekannt. Klar, Tim Bowness und Steven Wilson kenne ich und höre ich beide sehr, sehr gerne, aber vom gemeinsamen Projekt befand sich eben noch nichts in meiner Plattensammlung. Bis heute eben. Die ersten Hördurchgänge des neuen Albums sind nun auch abgeschlossen und ich muss sagen, dass mir „Love You to Bits“ auf Anhieb gefällt. Ich denke, von dem Duo wird noch einiges bei mir eintrudeln. 

(Quelle: https://louderthanwar.com/wp-content/uploads/2019/11/no-man-love-you-to-bits-1.jpg)




Wie klingt es denn nun? Kurz gesagt: saustark! „Love You to Bits“ wird mit ziemlicher Sicherheit jetzt des Häufigeren von mir abgespielt werden. Dieser Synthie-Pop/Art-Pop (oder in welche Schublade man das Album auch immer packen möchte) gefällt mir sehr. Es erinnert mich manchmal an Musik von Jean-Michel Jarre, an anderer Stelle an die von Mike Oldfield (Platinum I-IV). An die späten Pink Floyd erinnern manche Soundscapes natürlich auch. Es gibt mit Sicherheit noch mehrere Referenzen, die mir jetzt aber nicht einfallen. Und dass es dann immer wieder mal nach Wilson - und Bowness - Solo klingt, versteht sich natürlich von selbst (ist klar…). Dass Wilson nämlich gute, intelligente Popmusik machen kann, hat er ja auf „To the Bone“ schon bewiesen. Tim Bowness macht ebenfalls hochinteressante Musik. Aber „Flowers at the Scene“ klingt wiederum anders. „Love You to Bits“ ist anscheinend noch mal eine ganz andere Nummer. Ich wiederhole es noch einmal: „No-Man“ waren mir bis heute musikalisch total unbekannt.

Zurück zum Album. Als Gastmusiker wirken übrigens noch Adam Holzman, David KollarAsh Soan, Pete Morgan und das Dave Desmond Brass Quintet mit (siehe Credits). Produziert wurde „Love You to Bits“ von Bowness und Wilson, das Mastering übernahm Matt Colton. Und los geht’s mit dem Album:

 (Quelle: YouTube/No-Man)

Seite 1 „Love You to Bits“ ist sehr catchy – macht großen Spaß beim Zuhören. Irgendwann singt man dann von selbst „I love You…“ mit. Tim Bowness hat wie immer eine fantastische Stimme (Charisma!), die auch zu diesen fröhlicheren, eingängigen Tracks passt (Sonst verbreitet er mit seiner Musik bei mir i.d.R. Herbststimmung). Bei (Bit 4) wird’s dann noch einmal großartig und progressive Klänge kommen zum Vorschein (erinnert an „Remainder The Black Dog“ von der „Grace For Drowning“). Zum Ende der ersten Seite gibt’s dann Mellotron-Flöte und Trompete zu hören.

Die zweite Seite „Love You To Pieces“ fängt gemäßigter an, um dann aber auch an Fahrt aufzunehmen. Hier ist es auch von der instrumentalen Seite noch etwas spannender, als auf Seite 1. Toll ist z.B. das E-Piano – Solo (Bit 2). Hier hat mit Sicherheit Adam Holzman mitgewirkt  Zum Ende der Seite klingt das Album dann ruhig, ganz entspannt aus. Das Zuhören hat insgesamt großen Spaß gemacht!

Ich glaub, bei NO-MAN gibt’s für mich noch viel zu entdecken. „Love You to Bits“ ist ein eingängiges, intelligentes, kurzweiliges (36 Minuten ist nicht allzu lang) und dennoch abwechslungsreiches Album. Je öfter man das Album hört, desto mehr Facetten entdeckt man. Und das ist wirklich toll. 12 von 15 Punkten sind’s bei mir derzeit. Mindestens.