Gelungene Wiederveröffentlichung und ein toller 5.1-Mix!
Nun war es endlich soweit. Im
Rahmen der von Esoteric Recordings betreuten Wiederveröffentlichungs-Kampagne
wurde sein zweites Studioalbum „The Fugitive“ in einer remixten Version
(inklusive 5.1-Version) veröffentlicht. Das Album ist im Vergleich zum
Vorgänger „A Curious Feeling“ (Immer noch mein Lieblingsalbum von Tony Banks)
viel direkter, eingängiger. Zudem singt Tony Banks, mit Ausnahme der zwei
instrumentalen Stücke, alle Songs selbst. Die Songs sind allesamt recht
eingängig, einfach oder zuweilen auch recht platt. Besonders die Songtexte
zeugen teils nicht von allzu großem Einfallsreichtum. Hintergrund ist natürlich
der, dass Tony die Texte absichtlich einfach hielt, um sie singen zu können
(während Phil Collins später z.B. auf „Domino“ etwas von „Sheets of double glazing“ singen
durfte ;-) ). Tonys Stimme ist manchmal zu verkrampft, aber ich zähle wohl zu
den wenigen, der seine Singstimme mag. Das Album war seinerzeit nicht sehr
erfolgreich, obwohl das Potential sicher groß war. Einen kleinen Erfolg hätte
ich ihm damals durchaus gegönnt.
Nichtsdestotrotz wurde das Album im
März 2016 neu herausgebracht. Auf der „A Chord too Far“-Box konnte man letztes
Jahr schon heraushören, was einem erwartet. Meine Vorfreude war dementsprechend
groß. Als das Album dann endlich ankam, war ich mehr als erfreut. Der neue
Stereo-Remix klingt fantastisch, es ist so, als ob man eine Decke vor den
Lautsprechern entfernt hat. Die Musik klingt plötzlich viel kraftvoller.
Gewinner sind „This Is Love“, „And The Wheels Keep Turning“ und mein
Lieblingssong „At the Edge of Night“. Mir fielen nebenbei auch wieder die
peinlichen Songtexte auf, aber ich hab trotzdem laut mitgesungen (Die Songs
kann ich mittlerweile fehlerfrei mitsingen…). Der luftige 5.1-Mix tut da sein
übriges, dieser ist sehr gelungen. Alles klingt viel klarer, ich höre plötzlich
Dinge (Percussions, Drums etc.) raus, die ich zuvor nie bemerkt habe. Mit
fielen so zum Beispiel bei „By You“ Percussions auf, die vorher kaum raus
zuhören waren. Vor allem wird man aber nicht mehr von einem regelrechten
Keyboardbrei umhüllt (es gibt auch Gitarren zu hören!).
Die 5.1-Variante kommt in einem
stabilen Hardbook mit abwaschbaren Deckeln daher. In diesem gibt es allerhand
Informationen zum Album, Linernotes von Herrn Banks persönlich (sind dieselben
wie bei der „A Chord too Far“-Box) und natürlich die Songtexte. Was man
wohlmöglich kritisieren könnte, ist das die CD und die DVD jeweils in zwei „Taschen“,
welche an den beiden Deckeln kleben, untergebracht sind. Beim Herausholen der
Discs sollte man lieber vorsichtig sein.
Zusammenfassend kann man getrost
sagen, dass sich die Arbeit in den Remix mehr als gelohnt hat. Ich dachte all
die Jahre, dass die Songs immer schlechter altern – mit dieser neuen Version
strahlen die Songs wieder und klingen frisch wie nie zuvor. Allen Banksianern
rate ich dringend zum Kauf, und wer das nötige Equipment besitzt, sollte vielleicht
auch die 5.1-Version in Betracht ziehen!
Bildquelle: Tony Banks / Facebook (https://www.facebook.com/tonybanksofficial/?fref=ts)
(Die 2016er Wiederveröffentlichung von "A Curious Feeling" (rechts) und die 5.1-Version von "The Fugitive")