Mittwoch, 22. Oktober 2014

Pink Floyd: Atom Heart Mother - Erste Eindrücke

„Atom Heart Mother“ ist auf den ersten Blick kein einfaches Album, den besonders die gleichnamige Suite ist für den ungeübten Hörer eine ernst zu nehmende Herausforderung. Der geneigte Hörer und Kenner der Musik hat an der Suite durchaus seine Freude. Als neulich mal wieder das Album in der heimischen Anlage eingeworfen wurde, musste ich doch bei einigen Passagen Schmunzeln. 


Pink Floyd machen es eben anders. Zu der Zeit haben andere Bands Rock und Klassik mit Orchester und Chor auf bombastische Art und Weise kombiniert. Und was machen Pink Floyd? Sie machen daraus einen „Amazing Pudding“. Das Musikstück ist grantiert nicht dazu da, öfters gehört zu werden, aber in wohldosierten Zügen kann man sich „Atom Heart Mother“ durchaus anhören. Besonders die Passagen mit dem Chor machen Spaß: „Sicopa, mi, tucafi, sasasasasa, fsss, rrroti, rapatika, uopocha, rapatika, uopocha, nossa nossa...“ oder so ähnlich…
Das zweite Musikstück „If“ ist eher so was wie der Prototyp einer Waters-Ballade. Sozusagen die Langversion von „Pigs on the Wing“. Letzteres ist auch viel besser, weil nicht so lang, daher ist „If“ irgendwie langweilig. Ich mag den Song nicht wirklich.
„Summer `68“ ist für mich das zweite Highlight des Albums. Es ist ein nettes, kurzweiliges Stück von und mit Richard Wright, der das Stück sogar singt. Ich mag sein Pianospiel sehr, und einige Passagen in „Summer `68“ erinnern mich an „Sysyphus“ vom vorhergehenden Album. Bei „Fat Old Sun“ musste ich erst eine Köpfhörer-Session starten, um die Glocken am Anfang zu hören, und siehe da – das Geheimnis um „High Hopes“ ist gelöst. Der Song an sich ist eher oberes Mittelmaß, aber sicher nicht schlecht. Das abschließende „Alan's Psychedelic Breakfast: Rise and Shine/Sunny Side Up/Morning Glory“ erinnert noch an die avantgardistischen Zeiten, wie sie auf „Ummagumma“ zu finden sind. Lauter Klangcollagen eines leckeren englischen Frühstücks mit Tee und Spiegelei machen einem irgendwie Appetit aufs Essen – insgesamt ein witziger Beitrag, der hauptsächlich von Nick Mason stammen soll.
Was bleibt ist ein geniales, teilweise auch verstörendes [die Suite betreffend], aber vor allem beeindruckendes Album, mit einem interessanten Longtrack. Dass es aber noch besser geht, zeigt der grandiose Unterwasser-Klassiker „Echoes“ vom darauffolgenden Album „Meddle“. Das Album müsste auch mal gekauft und abgearbeitet werden, aber viele meinten, dass abgesehen von „Echoes“ und „One of These Days“ der Rest eher unauffällig sei.

Bewertung für „Atom Heart Mother“: 12 von 15 Punkte.

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